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FS-Blog

Das freisinnige Blog von Fritz Schmude.

Keine Preisverleihung an Dieter Hanitzsch

2019-01-07 16:35
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Reiter,
sehr geehrte/r 2. u. 3. Bürgermeister/in,
sehr geehrter Herr Kulturreferent Küppers,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende,

schon am 24. Januar soll der Karikaturist Dieter Hanitzsch einen städtischen Preis empfangen.

Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preis 2019

Ich bitte Sie nun, spätestens im Ältestenrat am 18.1. zu beschließen, diese Preisverleihung abzusagen.

Herr Hanitzsch ist in München im abgelaufenen Jahr geradezu zu einer Symbolfigur für eine typisch deutsche Gemengelage aus Anti-Israelismus und Antisemitismus geworden. Anlass dafür war seine gelinde gesagt nicht gelungene Karikatur des israelischen Ministerpräsidenten.
Sogar die Süddeutsche Zeitung, die übermäßiger Israel-Freundschaft ja durchaus unverdächtig ist, sah sich genötigt, die Zusammenarbeit mit Herrn Hanitzsch daraufhin zu beenden.

Die Landeshauptstadt München sollte in dieser Situation nicht auch noch mit einer Preisverleihung an den Grenzgänger den Eindruck erwecken, sie würde diese Art von Grenzgängerei - an der Grenze zu antisemitischen Klischees nämlich - auch noch eigens ehren.

Das Problem, dass Antisemitismus nicht erkannt und daher auch nicht bekämpft wird, sobald er als Anti-Israelismus notdürftig getarnt aus dem Mitte-Links-Milieu kommt, sollte allmählich bekannt sein.

Gerade in München ist dieses Problem durchaus virulent. Schon mehrmals wurde die städtische Unterstützung für Veranstaltungen aus dem antiisraelisch-antisemitischen Gemenge erst in letzter Minute verhindert.

Sorgen Sie nun dafür, dass dieser unguten Reihe nicht schon wieder ein weiteres Ereignis hinzugefügt wird. Noch ist Zeit.

Wir (die Kleingruppe LKR) behalten uns für den anderen Fall vor, in der Vollversammlung am 23.1. einen Dringlichkeitsantrag zu stellen.

MfG, fs

--
Status am 15.1.2019:

Inzwischen haben sich der Alt-OB und sein gesamtes Gefolge eindeutig positioniert, nämlich für die Preisverleihung. Sie wollen es trotz der Proteste durchziehen. Der Alt-OB versteigt sich dabei zu einer Reihe von haarsträubenden Aussagen. Beispielsweise wähnt er eine "straff organisierte Protestaktion" hinter der Kritik am Vorgehen der Münchner Verantwortlichen.

Tagesspiegel: München ehrt umstrittenen Karikaturisten

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